Der Arbeitskreis bau.labor der Architekturfakultät in Köln arbeitet seit Februar 2017 mit dem Verein Pro Namibian Children e.V. aus Köln zusammen. Der Verein wiederum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen im Süden Namibias Zugang zu Bildung und einer Ausbildungsgrundlage zu ermöglichen. Rund 100 Straßen- und Waisenkinder zwischen 6 und 16 Jahren finden einen Ausbildungs- und Aufenthaltsplatz im Omomas Care Center. Im Rahmen des Wahlmoduls learn.create.spread haben Studierende unter der Leitung von Sarah Pallischeck ein Schattendach und eine Spielfläche für das Heim in Omomas mit Vectorworks geplant, vorbereitet und gezeichnet und während einer zwei wöchigen Exkursion im September 2018 umgesetzt.
Namibia: Kulturelle Identität der Architektur
Am Anfang des Seminars bestand die Aufgabe für die 22 Studierenden zunächst darin, die kulturelle Identität der Architektur, die tradierten Baumethoden und die lokal vorhandenen Ressourcen Namibias kennenzulernen. Mit diesen Eindrücken sollten sie dann einen ca. 82 Quadratmeter großen Außenraum in Omomas gestalten. Er sollte sowohl eine unkonventionelle Form aufweisen als auch ein verbindendes Element zwischen den beiden Schlafhäusern darstellen.
So entwickelten die Architekturstudierenden einen Gemeinschaftsentwurf für ein Schattendach. Darunter entstanden Plateaus mit integrierten Sitzmöglichkeiten, die aus Stampfbeton hergestellt wurden. Eine Wand aus Lochmauerwerk grenzt den Spielbereich zu den Lehrer-Apartments ab. An dieser befinden sich zwei große Sitzstufen, die den Bestandsbaum fassen.
Ein dynamischer Entwurf
Um den Außenraum so flexibel wie möglich zu halten, arbeitet die Konstruktion ohne innenliegende Stützen. Die Primärkonstruktion bilden sieben biegesteife Stahlrahmen, die mit den Bestandswänden der Schlafhäuser verbunden sind. Oberirdische Fundamente, die aufgrund des felsigen Bodens nötig sind, bekommen eine weitere Funktion und werden zu Sitzbänken. Die Sekundärkonstruktion, zwölf Module aus C-Profilen, Rundrohren und Markisenstoff nimmt das Prinzip des Webens vom benachbarten Schattendach auf. Die Module sind gegeneinander geneigt und mit den Stahlrahmen verschraubt.
Die gegenläufigen Neigungen im Dach erzeugen eine Dynamik im Entwurf. Zudem ändert sich die Atmosphäre des Raumes mit dem Sonnenstand. Zu jeder Tageszeit entstehen durch den Baum und die Stoffbahnen verschiedene Schattenspiele, die den Bereich gestalten. Zusätzlich sind Möbel aus recycelten Autoreifen entstanden, die beispielsweise als Sitzmöbel, Tisch, Trommel genutzt werden können.
Sarah Pallischeck, Leiterin des Wahlmoduls learn.create.spread, zeigte sich begeistert vom Einsatz der Studierenden:
„Die Reise nach Namibia war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg. Die Studierenden haben durch die Teilnahme wichtige, neue Erfahrungen gemacht. Vieles werden sie auf ihren eigenen Weg mitnehmen und Manche, so denke ich, wird das Thema wie auch mich nachhaltig begleiten. In diesem Sinne learn.create.spread.“
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