Vorgestellt und nachgefragt Sina Dreßler erhält Architektur-Stipendium und Anerkennung

ComputerWorks stellt alle Projekte vor, die im Rahmen des Vectorworks Stipendiums 2021 in der Schweiz, Deutschland und Österreich gewonnen haben oder ausgezeichnet wurden. Den Anfang der Blogserie „Vorgestellt und nachgefragt“ macht Sina Dreßler, die für ihren Entwurf das Vectorworks Stipendium im Bereich Architektur (D) sowie eine Auszeichnung im Bereich Innenarchitektur (D, A, CH) erhielt.

Sina Dreßler

Sina Dreßler von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle wurde im Rahmen des Vectorworks Stipendiums 2021 gleich zwei Mal ausgezeichnet. Ihr Projekt „Ziemlich beste Nachbarn“ reichte sie sowohl im Bereich Architektur (D) als auch im Bereich Innenarchitektur (D, A, CH) ein – mit je zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Architektur-Fachjury wählte sie für das deutsche Vectorworks Stipendium aus, während die Jury für die Innenarchitektur ihr innenarchitektonisches Konzept mit einer Anerkennung auszeichnete.

Jurymitglied Doris Gruber von Gruber + Popp Architekt:innen begründet die Entscheidung:

„Die Arbeit von Sina Dreßler besticht, durch die intensive Auseinandersetzung des Bestandes vor Ort. Gefunden werden Lücken und Leerräume, diese werden durch aufgeständerte Verbindungsbauten ergänzt. Es entstehen Räume, die flexibel nutzbar sind und die Nachbarschaften verbinden. Die ehemalige Lücke wird gebauter Kommunikationsort, ein nachhaltiger und zukunftsfähiger Baustein in der Stadt. Die Auseinandersetzung mit bestehenden Gebäuden und sozialen Aspekten, gehört sicherlich zu den Zukunftsaufgaben für Architekt:innen."

Auch Juror Prof. Hans Sachs von der TH Ostwestfalen-Lippe zeigt sich begeistert von dem Entwurf:

„Der Entwurf von Frau Dreßler ist ein sehr einzigartiges und sehr ganzheitliches Projekt - städtebaulich bis zur Innenarchitektur. Er ist sehr originell, aber auch sehr überraschend und neuartig. Die Ideenvielfalt, die in dem Entwurf steckt, hat uns überzeugt.“

Ziemlich beste Nachbarn

Die Idee zu ihrem Entwurf kam Sina Dreßler als ihr während ihrer Zeit in Leipzig die schmalen Lücken zwischen Plattenbauten und Gründerzeitgebäuden in der Stadt auffielen. Auf der Suche nach einem Thema für ihre Masterarbeit rückten die Leipziger „Baulücken“ dann erneut in ihren Fokus. „Zuallererst habe ich viel zu Nutzergruppen und bestehenden Nachbarschaftszentren recherchiert sowie Referenzen zu schmalen Gebäuden und deren Grundrissen gesammelt“, erzählt sie. Die Herausforderung, in den Innenräumen eine großzügige Verbindung zwischen Plattenbau und Neubau herzustellen, meisterte Sina auf kreative Art und Weise – und mit Hilfe von CAD-Software. „Mit Vectorworks 3D konnte ich besonders gut Varianten der geneigten Stützen ausarbeiten, um die Entwurfsidee des ‚urbanen Baumhauses‘ zu visualisieren“, erläutert sie.

Beim Entwerfen der geneigten Stützen konnte Sina auf die umfangreichen 3D-Funktionen von Vectorworks zurückgreifen.

Bei der Arbeit an ihrem Projekt halfen Sina viele weitere Vectorworks-Funktionen. Besonders hilfreich fand sie die Materialbibliothek, in die sie z. B. eigene Texturen geladen hat und so die Planzeichnungen in anderen Programmen nicht nachbearbeiten musste. „Eine weitere tolle Funktion von Vectorworks ist aber auch das Ändern von Lichtquellen und Farben von Renderings in der Layoutebene“, ergänzt sie.

Vectorworks Stipendium 2021

Aus jeder Einreichung lernen

Studierenden, die sich für ein Vectorworks Stipendium bewerben wollen, gibt Sina den Tipp, den Entwurf mit individuellen und unterschiedlichen Darstellungstechniken, wie zum Beispiel Axonometrien, Konzeptzeichnungen, atmosphärischen Darstellungen, Detailzeichnungen, Materialcollagen sowie einem Architekturmodell darzustellen. „Außerdem sollte man sich einfach bewerben und nicht zu viel darüber nachdenken, da man bei jeder Einreichung etwas lernt“, macht sie deutlich.

In ihrem zukünftigen Arbeitsleben möchte Sina, die im Bachelor Architektur und im Master Innenarchitektur studiert hat, die beiden Berufsfelder gerne verknüpfen. Das dies sehr gut funktioniert, hat sie mit ihrem Gewinner-Entwurf bereits bestens bewiesen. Wir freuen uns auf eine spannende Zukunft und sind uns sicher, dass wir von Sina mit ihrem ganzheitlichen Ansatz noch hören werden.