Wie aus einem Semesterprojekt 10.000$ wurden Richard Diehl Award 2015 - der Gewinner

Der Richard Diehl Award 2015 ging an den Berliner Architekturstudenten Benno Schmitz. Mit uns hat er über seine prämierte Semesterarbeit, seinen Entwurfsprozess und die Prämierung seiner Arbeit gesprochen.

Die prämierte Semesterarbeit

Zu Beginn des Jahres erhielt Benno Schmitz, Architekturstudent an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin, für ein Semesterprojekt die Aufgabe, ein Museum zu entwerfen, das Stadt und Natur miteinander verbinden soll. Mit Unterstützung seiner Entwurfsbetreuer arbeitete Benno Schmitz an dem Entwurf „Museum für zeitgenössische Kunst“ in Bonn. Das Museum verknüpft die urbanen Strukturen mit der umliegenden Landschaft.

Nach monatelanger Arbeit erkannte Benno Schmitz, dass sein visionärer Entwurf so viel mehr sein kann als nur eine Note und reichte seine Arbeit beim Vectorworks Stipendium 2015 ein. Eine internationale Jury aus angesehenen Branchenexperten erkannte die Kreativität und Einzigartigkeit des Entwurfs und wählte Bennos Arbeit aus rund 2.000 weltweit eingereichten Bewerbungen aus und prämierte sie mit dem 10.0000$ dotierten Richard Diehl Award.

Museum für zeitgenössische Kunst in Bonn

Der Entwurfsprozess

Eine der größten Herausforderungen, mit denen sich Benno Schmitz während seines Entwurfsprozesses konfrontiert sah, waren die Auswirkungen der Steinbruchindustrie am Stadtrand Bonns – dem geplanten Standort seines Museumentwurfs. Benno ließ sich dadurch nicht entmutigen und nahm die durch menschlichen Eingriff verursachten landschaftlichen Veränderungen als besondere Herausforderung für seinen Entwurf an. Insbesondere die Steinbruchkanten, die durch das jahrelange Abtragen der Steine entstanden sind, geben seinem Entwurf nun eine besondere Dramaturgie: Er lässt einen Teil seines Gebäudes 150 Meter über die Steinbruchkante herausragen.

Museum für zeitgenössische Kunst in Bonn

„Die Umgebung um den verlassenen Steinbruch ist eine industrielle Brachfläche, die durch diesen Entwurf wieder zum Leben erweckt wird“, sagt Benno Schmitz. „Die Topographie sowie die Natur wurden im Rheinland durch den Menschen stark verändert und zerstört. Um diesen menschlichen Eingriff ins Positive zu wenden, entwickelte ich ein Gebäude, das vom brachliegenden Steinbruch inszeniert wird.“

Zur Vorbereitung auf seinen Entwurf studierte Benno Schmitz die Baustrukturen und Besonderheiten von Kunstmuseen und anderen Großprojekten.

„Die Maßstäblichkeit hat mir Anfangs Probleme bereitet“, sagt Benno Schmitz. „Das Museum ist ein sehr großes und komplexes Gebäude mit vielen Räumen für größere Menschenmengen. Zum Glück hatte ich zwei Professoren, die mich während meines Entwurfsprozesses viel unterstützt und ermutigt haben.“

Prämierung der Entwurfsarbeit

Bennos Grundlagenermittlung und harte Arbeit haben sich ausgezahlt: Sein Projekt und der außergewöhnliche Umgang mit Größe und Raum und die klar definierte Funktion des Gebäudes beeindruckte die Juroren.

Benno Schmitz war sehr glücklich, als er von seinem Gewinn des Vectorworks Stipendiums Architektur und des Richard Diehl Awards erfuhr. Er plant, sein Preisgeld in Weiterbildungen und ein Auslandssemester zu investieren.

Sein Tipp für alle Studierenden, die über eine Bewerbung beim Vectorworks Stipendium 2016 nachdenken: „Hört auf zu träumen und fangt an, Eure Ideen aufs Papier zu bringen!“

Die weiteren Stipendiaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Fatima Blötzer, Architektur (CH) und Nikolai Hein zusammen mit Yumeng Zhang, Landschaft (D, A, CH). Einen Sonderpreis Für Innenarchitektur (D, A) bekam Eike Scheps.

Wenn Ihr neugierig auf Bennos gesamtes Gewinnerprojekt und alle anderen international prämierten Entwürfe seid: Stöbert in der Gewinner Galerie und lasst Euch für Euren nächsten Entwurf inspirieren.

Preisverleihung Vectorworks Stipendium 2015 in Berlin
Preisverleihung in Berlin mit Benno Schmitz (Mitte)