Erster Schweizer BIM Kongress 2016 erfolgreich gestartet Neuer Treffpunkt der digitalen Baubranche

Der Schweizer BIM Kongress 2016 feierte eine erfolgreiche Premiere. Vor 650 Gästen diskutierten Entscheidungsträger aus dem In- und Ausland die aktuellen Fragestellungen und die nächsten Schritte für eine Digitalisierung der Schweizer Bauwirtschaft.

650 Personen in der Maag Halle in Zürich beim ersten Schweizer BIM Kongress am 28. Oktober 2016

Das BIM im Alltag der Schweizer Bauwirtschaft nicht angekommen wäre, kann man jetzt nicht mehr sagen. Mit der Lancierung des „Schweizer BIM Kongress“ hat die Interessengemeinschaft „Bauen digital Schweiz“ offenbar das richtige Thema zur rechten Zeit getroffen. Der Kongress, der u.a. auch von ComputerWorks unterstützt wurde, nahm den Weg der Baubranche ins digitale Zeitalter auf einem Top-Level unter die Lupe. Innerhalb kürzester Zeit waren die 650 Plätze komplett ausgebucht.

Neue Geschäftsmodelle verändern die Wertschöpfungskette

„Die Veränderungen in der Wertschöpfungskette eröffnen neue Perspektiven“, stellte Markus Weber, Präsident von Bauen digital Schweiz, in seiner Begrüssung fest und diese Entwicklung wurde im internationalen Kontext in vier Bereichen – Politik, Technologie, Innovation und Wirtschaft – ausführlich diskutiert. Zu jedem Thema gab es zwei Vorträge und dann folgte eine Podiumsdiskussion mit weiteren Experten.

Markus Weber, Präsident von Bauen digital Schweiz, begrüsste die Teilnehmer und sprach über die Chancen von neuen Geschäftsmodellen und revolutionären Arbeitshilfsmitteln

Innovationskraft der Baubranche

Im ersten Themenblock „Politik“ wurde die Antwort auf die zentrale Frage „Wie kann die Politik die Bauwirtschaft in der digitalen Transformation unterstützen und die Konkurrenzfähigkeit international stärken“ gesucht.

Referent David Philp ist Global BIM/IM Director AECOM und Chair BIM Delivery Group und erläuterte die Entwicklung von BIM in Schottland aus Behördensicht. Im Gegensatz zur britischen Regierung, die festlegte, dass bis spätestens 2016 alle öffentlichen Projekte nach der 3D-BIM-Methode geplant werden müssen, wählten die Schotten eine andere Strategie. Sie setzen auf Empfehlungen, bei welchen Projekten BIM sinnvoll ist, und bieten Hilfestellung bei der Entscheidung an. Ziel ist es, nicht staatlich zu regulieren, sondern auf die Innovationskraft der Baubranche zu setzen.

Marcel Dobler, Nationalrat FDP und Gründungsmitglied von Digitec, bezeichnete in seinem Vortrag die Schweiz als „Hotspot der Digitalisierung“. Er sieht die Aufgaben der Politik vor allem darin, die Bildung zu stärken, BIM-Know-how schon in der Ausbildung zu vermitteln und auch berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten zu BIM anzubieten.

Podium im Block Politik mit Marcel Dobler (Nationalrat FDP, Gründungsmitglied Digitec), Jürg Grossen (Nationalrat GLP, Vorstand Bauen digital Schweiz), Norbert Barthle (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Deutschland), Esther Keller (Moderatorin), Daniel Büchel (Vizedirektor BFE und Programmleiter EnergieSchweiz), Felix Amberg (VR-Präsident und Inhaber Amberg Group AG), Hans Rupli (Zentralpräsident Holzbau Schweiz, Vorstand bauenschweiz).

Datenmanagement entscheidend

Im Themenbereich Technologie ging es um die Frage: Was leisten zukünftige Technologien und wie verändert sich die Wertschöpfungskette konkret?
Dr. Martin Fischer, Professor an der Stanford University Kalifornien, sprach über die Zukunft des Baumeisters 4.0 und präsentierte die neusten Technologien aus dem Silicon Valley. Martin Vesper, CEO digitalSTROM AG, zeigte die Chancen der Schweizer Bauwirtschaft auf, die durch Digitalisierung entstehen.

Mit auf dem Podium waren Stephan Aeschlimann, Vorstand vom neu gegründeten Verband Schweizer BIM Software Lieferanten (www.openBIM.ch), bei dem auch ComputerWorks Gründungsmitglied ist, Pascal Bärtschi, CEO Losinger Marazzi AG und Thomas J. Müller, Steuerungsausschuss Bauen digital Schweiz.

Einig war man sich in der Diskussion, dass BIM ein Umdenken bei den gewohnten Projekt- und Arbeitsabläufen bedeutet. Die Tendenz führt weg vom linearen, hin zum dynamischen Planungsprozess. Besondere Bedeutung kommt dabei den Daten zu. Damit alle an Planung, Bau und Betrieb Beteiligten optimal miteinander arbeiten können, braucht es gemeinsame Datenmodelle für den Datenaustausch.

Podium im Block Technologie mit Prof. Dr. Martin Fischer (Stanford University CIFE Kalifornien), Pascal Bärtschi (CEO Losinger Marazzi AG), Esther Keller (Moderatorin), Martin Vesper (CEO digitalSTROM AG), Stephan Aeschlimann (Vorstand vom neu gegründeten Verband Schweizer BIM Software Lieferanten) und  Thomas J. Müller (Steuerungsausschuss Bauen digital Schweiz).

Jährlicher Treffpunkt zur Digitalisierung der Bauwirtschaft

Der Schweizer BIM Kongress ist die ideale Plattform, um sich über die Branchen- und Landesgrenzen hinaus auszutauschen, Wissen zu bündeln und die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Baubranche im internationalen Kontext zu stärken. Der nächste Schweizer BIM Kongress findet am 27. Oktober 2017 statt.

Hier finden Sie kurze Interviews mit den Referenten und die Präsentationen als Download.