Vorgestellt und nachgefragt Landschafts-Stipendium für „Fjorde in der Berliner Mitte“

Im Rahmen unserer Blogserie „Vorgestellt und nachgefragt“ stellen wir euch auch in diesem Jahr wieder die Gewinner:innen des Vectorworks Stipendiums 2021 vor. Im diesem Teil präsentieren die Landschafts-Stipendiaten Carolin Kemkes, Frauke Weerts und Christian Lepper ihren Entwurf.

Carolin Kemkes, Frauke Weerts und Christian Lepper

Der Entwurf „Fjorde in der Berliner Mitte“ von Carolin Kemkes, Frauke Weerts und Christian Lepper von der Hochschule Osnabrück wurde mit dem Vectorworks Stipendium im Bereich Landschaft ausgezeichnet.

Jurymitglied Prof. Dirk Junker begründet die Entscheidung für den Entwurf:

„Die Arbeit ist eher im klassischen objektplanerischen Bereich, aber ist durchgearbeitet bis zur Bepflanzungsplanung, der Visualisierung und dem Pflanzkonzept, und zeigt trotzdem auch Perspektiven usw. Eine sehr tolle Arbeit, die unseren Berufsstand gut repräsentiert.“

Fjorde in der Berliner Mitte

Im Rahmen des Bachelor-Moduls ‚Projekt Bepflanzungsplanung‘ haben sich die Studierenden mit der Ableitung von Bepflanzungskonzepten aus natürlichen Vegetationsbildern beschäftigt. Die gemachten Erfahrungen sind in den Entwurf eingeflossen - konkret die Charakteristik borealer Birken- und Nadelwälder. Die Inspiration hat ihren Ursprung in der schluchtartigen Gebäudearchitektur, die durch ihre abgeschrägten Fensterfronten wie Felswände wirken und an Norwegens Fjorde erinnern. Typische Vegetationselemente dieses Lebensraums sind Heidel- und Preiselbeerflächen, die mit anderen Beerensorten die wortmalerische Zonierung der Innenhöfe in Anlehnung an den Berliner Bär vornehmen. Die optische Verbindung aller Höfe bilden zwei sich abwechselnde Pflanzenmatrixen aus Gräsern und Farnen. Außerdem erhält jeder Hof 2-3 Stauden. Auch die Gehölzverteilung lehnt sich an das natürliche Vorbild an, indem in den südlichen Höfen vermehrt mit Laubgehölzen und Richtung nördlicher Innenhöfe vermehrt mit Nadelgehölzen gearbeitet wird.

Als innerhalb des Entwurfsprozesses erste Skizzen und Ideen gefasst und der Leitfaden definiert wurde, haben Carolin, Frauke und Christian das Projekt mit Vectorworks digitalisiert und vertiefend bearbeitet: „Hierbei konnten wir mit verschiedensten Strukturen und grafischen Ausarbeitungen unserer Idee Ausdruck verleihen. Mit Hilfe der benutzerfreundlichen und intuitiven Oberfläche von Vectorworks konnten schnell Anpassungen vorgenommen werden. Nicht nur unter optischen, sondern auch unter technischen Gesichtspunkten liefert Vectorworks zweifellos die besten Tools, zielgerichtet kreative Bepflanzungskonzepte darzustellen. Die Pflanzentabellen haben wir mit Hilfe von Vectorworks automatisiert erstellt. Der Einsatz von Symbolen half uns immer wieder schnell auf Änderungen im Konzeptplan zu reagieren.“

Im Video erzählt Frauke Weerts mehr zum Projekt >>

Einfach machen!

Eine Teilnahme am Vectorworks Stipendium ist immer eine gute Idee, finden die Studierenden: „Generell kann gesagt werden, dass jeder kreative und konstruktive Gedanke, der mit anderen geteilt wird, eine gute Idee ist. Für Studierende ist der Vergleich mit anderen eine wichtige Bereicherung und die Bewerbung für das Vectorworks Stipendium ist daher eine gute Gelegenheit, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und inspirieren zu lassen. Unser Tipp kurz formuliert: Einfach machen!“

Auch für ihre berufliche Zukunft haben die Studierenden bereits Pläne: Frauke hat sich im Master auf Stadtplanung und Regionalentwicklung spezialisiert und arbeitet neben dem Studium bereits als Freiraumplanerin. Nach dem Studium möchte sie als Stadtplanerin/Regionalplanerin arbeiten. Christian möchte nach dem Masterstudium weiter kreativ und praxisnah arbeiten und sieht er seine Zukunft ebenfalls in einer städtischen Arbeitsumgebung oder innerhalb eines Planungsbüros. Carolin hat sich bereits 2019 als freiberufliche Mitarbeiterin verschiedener Planungsbüros selbstständig gemacht. Ihr Schwerpunkt liegt in der Objektplanung in kreativen Prozessen vom Vorentwurf bis zur Ausführungsplanung sowie in der Visualisierung. Ob sie ihre Selbstständigkeit nach dem Studium weiter ausbaut oder in ein Planungsbüro geht, ist noch offen.