Innovative junge Architekturbüros werden ausgezeichnet Foundation Award 2016 geht an JOM Architekten

Der Foundation Award, Förderpreis für Schweizer Jungarchitekten, wurde in diesem Jahr von JOM Architekten aus Zürich gewonnen. Die drei Büro-Partner haben verschiedene Werdegänge und unterschiedliche Fokusse. Auch deshalb kommt in ihrem Arbeitsprozess das kombinierte produktive Potential von drei heterogenen Köpfen zum Ausdruck.

Gewonnen hat dieses Jahr das Büro JOM Architekten aus Zürich. Hier sehen Sie das Film-Portrait der aktuellen Preisträger von 2016, in dem das Büro vorgestellt wird und die drei über ihre Arbeit sprechen. Der Film ist Teil des Preises, der insgesamt mit Sachpreisen im Wert von 17'000 Franken dotiert ist, und wird von art-tv.ch, der Plattform für Kulturfernsehen im Netz, professionell produziert.

Wie beim Foundation Award üblich, wurden nicht nur Projekte beurteilt, sondern auch dir Selbstbeschreibung der Architekten, die Teil der Bewerbung ist. Es interessiert die Jury „ob ein Büro, ein Team oder ein Einzelmensch es schafft, seine Haltung zu charakterisieren, seine Arbeitsweise, das, wofür er steht, wie er arbeitet und warum eigentlich. JOM Architekten ist das gelungen und darum geht der 1. Preis des Foundation Awards an das Zürcher Büro.“

Preisverleihung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum

Der Foundation Award fördert jetzt im siebten Jahr innovative junge Architekturbüros in der Schweiz. Jetzt wurden im S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Basel im Rahmen einer kleinen Feier den drei Gewinner-Büros ihre Preise überreicht.

Auch dieses Jahr wurde die Zahl der Eingaben im Vergleich zum Vorjahr wieder übertroffen, eine erfreuliche Entwicklung, was auch von der Jury bestätigt wurde. Jurymitglied Juho Nyberg stellte schon anlässlich des fünfjährigen Jubiläums fest, dass sich der Preis „zu einer bekannten Grösse gemausert“ habe.

Die Preise wurden überreicht von Rubina Siddiqui, Senior Product Specialist von Vectorworks, Inc. aus dem Headquarter in Columbia MD. Siddiqui ist unter anderem Expertin für BIM-Anwendungen und der eine oder andere Vectorworks-Anwender kennt sie vielleicht als Co-Moderatorin der Vectorworks-Webinarreihe „Art in Architecture“. Sie war in der Schweiz, um mit Kunden den Einsatz des CAD Vectorworks bei verschiedenen Projekten zu diskutieren und nahm die Gelegenheit wahr, bei der Preisverleihung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum die Auszeichnungen zu übergeben.

Preisübergabe Lilitt Bollinger
Die Preise wurden überreicht von Rubina Siddiqui, Senior Product Specialist von Vectorworks, Inc. Im Hintergrund Jurymitglied Raul Mera, dipl. Architekt FH, und Laudator für Lilitt Bollinger (re.), die den zweiten Platz belegt.
Preisverleihung S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Die Gäste bei der Foundation Award Preisverleihung amüsierten sich und es ergaben sich viele interessante Gespräche.

„Wir interessieren uns für starke Konzepte“

Michael Metzger, Philippe Jorisch und Stefan Oeschger von JOM haben u.a. den Umbau der „Villa Seeblick“ eingereicht. Das von Anton C. Buzzi 1908 erbaute Jugendstilhaus erfuhr mit dem Umbau eine Generalkur. Unter dem Dach wurden zwei neue Maisonette-Wohnungen realisiert und in den drei dazwischenliegenden Geschossen die bestehenden Wohnungen aufgefrischt. Das prominent am Hang über St. Gallen gelegene Haus erhielt auch eine mondäne Passerelle von der höher gelegenen Strasse als neuen Haupteingang.

Michael Metzger, Philippe Jorisch und Stefan Oeschger (v.l.n.r.) haben den 1. Platz beim Foundation Award 2016 belegt und erhalten Sachpreise im Wert von CHF 17’000

Ein weiteres Projekt ist der Neubau eines Mehrfamilienhaus in Wetzikon auf dem Morgenhügel. Als Ersatz für ein 85-jähriges Einfamilienhaus steht heute an der prägnanten Strassenecke ein Mehrgenerationen-Haus mit verschiedenartigen Wohnformen.

Der Preis „Foundation Award für Schweizer Jungarchitekten“
Eines der eingereichten Projekte: Der Neubau eines Mehrfamilienhaus in Wetzikon auf dem Morgenhügel.

Werke mit einer starken Identität

Das Büro lilitt bollinger studio wurde Ende des Jahres 2013 gegründet und bewegt sich in den Bereichen Architektur, Produkt und Handwerk. Der Fokus auf Produkt und am Handwerk kommt aus dem früheren Betätigungsfeld von Lilitt Bollinger als Designerin und Taschenmacherin, wo das Experiment an Form, Material und Systemen im Mittelpunkt stand. Sie will ihr Büro „klein und fein“ halten und sieht ihr Betätigungsfeld in der Architektur in kleineren Bauten und Umbauten.

Dementsprechend reichte sie die Umbauten einer Ferienwohnung in einem alten Holzstrickhaus am Brienzersee und an einem Wohnhaus in Obstalden ein. Die Jury beeindruckte der „starke persönliche Bezug zu jeder Aufgabe, zum Ort und zu der Bauschaft“, der mit dem zweiten Platz honoriert wurde.

Der Preis „Foundation Award für Schweizer Jungarchitekten“
Der 2. Preis in Höhe von CHF 4’000 geht an Lilitt Bollinger

„Für manche Entscheidungen müssen wir kämpfen“

Den dritten Rang erreichten Jaeger Koechlin Architekten. Patrick Jaeger und Ariel Koechlin reichten mehrere Projekte ein, darunter einen Kindergarten in Wildenstein, der bis 2017 gebaut wird.
Für die beiden ist wesentlich, „dass von der konzeptionell-abstrakten Idee zur gebauten Architektur räumliche Qualitäten geschaffen werden“, wie sie in ihrem Portrait betonen. Dieses Gespür für Räume und Materialien und ihre überzeugende Darstellung der Projekte war auch für die Jury des Foundation Awards stichhaltig.

Erfahren Sie mehr über die Gewinner und lesen Sie hier den Jurybericht.

Der Preis „Foundation Award für Schweizer Jungarchitekten“
Jaeger Koechlin Architekten bekommen den 3. Preis, der mit CHF 3000 in bar dotiert ist (v.l.n.r. Patrick Jaeger und Ariel Koechlin)

Junge Architektur fördern

Jedes Jahr werden mit dem Foundation Award drei junge, innovative Architekturbüros ausgezeichnet, deren Gründung nicht mehr als vier Jahre zurück liegen darf, ausgewählt von einer unabhängigen Fachjury. Beurteilt wird nicht ausschliesslich ein Projekt, sondern auch die Geschäftsidee, die Haltung oder die Philosophie eines Büros. Alles, was ein Büro ausmacht und was es von anderen unterscheidet, spielt eine Rolle.
Der Foundation Award wird getragen von der Architekturzeitschrift Hochparterre, dem Online-Kultursender art-tv.ch, dem Hardwarehersteller Hewlett Packard, dem Online-Portal für Architekten swiss-architects.com, dem Schweizerischen Architekturmuseum S AM und dem Software-Distributor ComputerWorks AG.

„Der Foundation Award unterstützt vielversprechende, junge Architekten mit einer modernen IT-Infrastruktur und mit viel Publizität. Alles Dinge, die ein neugegründetes Büro gut brauchen kann,“ meint Andreas Kling, Geschäftsführer der ComputerWorks AG.

Die Ausschreibung des Foundation Award 2017 steht schon fest: Teilnahmeschluss ist der 30. April 2017. Teilnahmebedingungen und weitere Informationen unter www.foundation-award.ch

Foundation Award - Förderpreis für Schweizer Jungarchitekten