Vernetzungstreffen von Architektur Fachschaften Forderungen für Digitalisierung in der Lehre

130 Architekturstudierende haben auf dem Vernetzungstreffen der deutschsprachigen Architektur Fachschaften in Darmstadt beschlossen, eine selbstständige Interessensvertretung zu gründen. Außerdem haben sie Thesen zur Digitalisierung der Lehre aufgestellt. ComputerWorks hat das Treffen unterstützt.

Das Vernetzungstreffen von Architektur-Fachschaften in Darmstadt

Vom 27. Februar bis zum 1. März veranstalteten die Architektur Fachschaften der Hochschule Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt gemeinsam das dritte und bisher größte Vernetzungstreffen der deutschsprachigen Architektur Fachschaften. Neben Fachvorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion, war das Abschlussplenum ein entscheidender Tagesordnungspunkt, da hier die wegweisende Entscheidung zur Vereinsgründung getroffen wurde.

Bindeglied zwischen Kammern, Praxis und Architekturschulen

Die zukünftige Organisation mit dem Namen "nexture +" soll für alle Studierenden und Absolventen der betroffenen Fachdisziplinen offen sein und neben dem inhaltlichen Austausch, die hochschulübergreifende Zusammenarbeit fördern und die politische Stimme der Nachwuchsgeneration werden. Sie sieht sich dabei als Bindeglied zwischen den Kammern, der Praxis und den Architekturschulen.

In den Workshops war auch die Kommunikation über Verbesserungen in der Lehre ein überaus wichtiges Thema. Vor allem hinsichtlich der digitalen Lehre sehen die Studierenden Nachholbedarf und fordern einen schnellstmöglichen Leitfaden. Hierzu stellten die Studierenden vier Thesen zur Digitalisierung auf:

Thesen zur Digitalisierung der Lehre

  1. Die Vermittlung von CAD-Programmen und ihrer Schnittstellen zu Modellbau und Post-Production sind ein essentieller Bestandteil des Architekturstudiums, der die bisherigen Formen der Lehre ergänzt.
  2. Die Vermittlung von CAD-Programmen sollte schrittweise stattfinden und sich auf die durch das Handzeichnen eingeübten Darstellungen beziehen. Dabei sollten die Studierenden spätestens ab dem zweiten Semester lernen, digitale 2D Pläne zu erstellen. Spätestens ab dem vierten Semester sollten die Studierenden befähigt werden, kollaborativ an digitalen 3D-Modellen zu arbeiten. Die Entwurfsaufgaben sollten sich an den Fähigkeiten der Studierenden orientieren und den Studierenden die Freiheit lassen, eigene Entwurfsmethoden zu nutzen.
  3. Eine Unterstützung durch Kursangebote trägt wesentlich zum Verständnis und zu effektivem Arbeiten im digitalen Raum bei.
  4. BIM ist ein immer stärker werdendes Werkzeug zur effizienten Zusammenarbeit verschiedener Gewerke. Daher ist es sinnvoll, dass Studierende die Möglichkeit bekommen, dieses bereits in der Universität, z. B. in interdisziplinären Projekten, kennen zu lernen. Dabei ist es wichtig, sich die architektonischen Freiheiten nicht durch die Programme beschränken zu lassen.

Der Darmstädter Beschluss ist der richtungsweisende Auftakt, nachdem die Fachschaften in Regensburg und Münster den Stein der Vernetzung ins Rollen gebracht haben. Die nächste Veranstaltung soll die offizielle Gründungsveranstaltung sein.