Erste große Umfrage zum Thema BIM in der Schweiz Die Schweizer Baubranche rechnet mit BIM

Zum ersten Mal hat die swissBIMalliance gemeinsam mit dem Institute inPACT der Fachhochschule Genf eine grössere Umfrage zum Stand der Anwendung von BIM-Methoden in der Schweizer Baubranche durchgeführt. Der Inhalt orientiert sich an den Fragen, die das Royal Institute of British Architects ihren Mitgliedern schon seit fünf Jahren für ihren BIM-Bericht stellt, trägt aber den Besonderheiten der Schweizer Bauindustrie Rechnung. Sie wurde auf Deutsch und Französisch erstellt.

Zwei Drittel wollen bis in drei Jahren bimmen

Je nach Tätigkeitsfeld der Teilnehmer wurden spezielle Fragen gestellt, so den Architekten und Planern, Bauherren, Bauteilproduzenten und Facility Management-Dienstleistern. Das lässt interessante Rückschlüsse drauf zu, welche besondere Erwartungen und Bedenken die verschiedenen Branchen innerhalb der Bauindustrie mit BIM verbinden.
Wie viel BIM steckt also schon in der Schweizer Baubranche? Wir haben im folgenden einige der spannendsten Ergebnisse für Sie zusammengestellt.

Ein Drittel der Studienteilnehmer gibt an, bereits nach BIM-Prinzipien zu arbeiten. Über die Hälfte rechnen damit, innerhalb der nächsten drei Jahre ein BIM-Projekt umzusetzen. Nur jeder zehnte konnte nichts mit dem Begriff BIM anfangen. Die Studie gibt allerdings nicht darüber Auskunft, wie viele unmittelbar nach dieser Frage die Umfrage gleich wieder abgebrochen haben.

Wem nützt BIM?

Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer sieht den Hauptnutzen von BIM erst in der Nutzungsphase und nicht während der Planung. Viele machen es auch vom Projekt abhängig, ob BIM etwas bringt oder nicht, vor allem von seiner Größe: Je komplexer das Bauvorhaben, desto mehr kommen die Vorteile von BIM zum Tragen, meinen viele.

Nutzen von BIM gemäss schweizweiter Umfrage
Mangelnde Fachkräfte und Regelwerke werden als wichtigste Hindernisse für BIM wahrgenommen.

Wenig überraschend ist, dass bei der Frage nach den Honoraren die Meinungen weit auseinanderklaffen. Die Bauherren erwarten, dass eine BIM-Planung nicht mit höheren Kosten für sie verbunden ist. Die BIM-Planer sehen das natürlich ganz anders, sie möchten für ihren Aufwand gerecht entlöhnt werden.

Zu wenig BIM-Spezialisten

Interessant ist die Frage, was einer zügigen Umsetzung von BIM-Projekten im Weg steht. Hier wird an erster Stelle der Mangel an Fachkräften genannt, die die entsprechende Ausbildung aufweisen. Zum anderen wird das Fehlen von Standards und Regelwerken genannt, nach denen die neue Planungspraxis umgesetzt werden soll. An diesem Punkt arbeitet Bauen digital Schweiz mit Hochdruck. Auch ComputerWorks engagiert sich bei dieser Interessengemeinschaft und unterstützt das Ziel, für die Planer und Architekten, die mit BIM arbeiten wollen, die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen.


Die vollständigen Umfrageergebnisse können online eingesehen werden.

Unter Federführung von Dr. Odilo Schoch (swissBIMalliance und Forscher an der ETH Zürich) und Dr. Bernd Domer (Institut inPACT) wurde die Studie in Partnerschaft mit der swissBIMalliance von der Kompetenzgruppe MIC des Instituts inPACT der Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architecture Genf in Auftrag gegeben.