Vorgestellt und nachgefragt Nachgefragt: Celina Rau sichert sich Entertainment-Stipendium

Wir stellen Euch die Gewinner:innen des Vectorworks Stipendiums 2022 im Rahmen unserer Blogserie „Vorgestellt und nachgefragt“ vor. Dieses Mal geht es um Celina Rau, Gewinnerin des Vectorworks Stipendiums im Bereich Entertainment für ihren Entwurf „Kunstausstellung Lokhalle Mainz“.

Der Entwurf „Kunstausstellung Lokhalle Mainz“ von Celina Rau

Die Studentin von der Technische Hochschule Mittelhessen behandelt in ihrem Projekt die Konzeptionierung und technische Planung einer Kunstausstellung in der Alten Lokhalle in Mainz. Neben einem Bereich für Sektempfang gibt es ein Kino, in dem eine Begrüßungsrede gehalten, ein Film gezeigt und eine Lichtshow zur Ausstellungseröffnung präsentiert wird. Die Kunstausstellung selbst ist mit Vorhängen vom Kino getrennt. Dahinter zeigen sich verschiedenste Skulpturen und Gemälde, die an selbst modellierten Trennwänden befestigt sind. Außerdem gibt es einen Bereich für eine Aftershow, in dem sich eine Bar, Lounge-Ecken sowie eine Bühne wiederfinden.

„Man muss Talente fördern“

Jurymitglied und Licht- und Bühnendesigner Gunther Hecker hat besonders das Niveau der Arbeit überzeugt:

„Sie hat eine ansprechende Präsentation gemacht, gerade auch für das Stadium, in welchem sie sich als Studentin befindet. Sie ist talentiert in dem Beruf und man muss Talente fördern.“

Juror und Dozent für Veranstaltungstechnik Adrian Walz hebt den roten Faden des Entwurfs hervor:

„Celina hatte bei ihrer Arbeit den roten Faden, auch mit der Legende, die ständig auf der Seite war, unheimlich detailliert ausgearbeitet.“

Celina Rau

Wir haben Celina zu ihrem Projekt befragt:

Wie verlief Dein Entwurfsprozess?

„Meine Arbeit ‚Kunstausstellung in der Lokhalle in Mainz‘ erstellte ich im Rahmen meines B.Sc. Studiums Eventmanagement- und technik. Die Aufgabenstellung war, bis auf gewisse Freiheiten in der Ausgestaltung der Aufgabe, vorgegeben. Auch Vectorworks als die einzusetzende Software war seitens der Hochschule Pflicht. Für die Erstellung der Arbeit hatte ich einen festgelegten Zeitraum von fünf Wochen zur Verfügung.

Der Entwurfsprozess gestaltete sich bei mir wie eine Berg- und Talfahrt. Zwischendurch gab es immer mal Momente der Kapitulation; weil ich an einer Stelle nicht weiterkam, oder etwas einfach nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt hatte. In solchen Situationen, in denen man sich meist eh nur im Kreis dreht, half es mir meistens, einfach eine Pause zu machen - rausgehen, sich ablenken. Ausgeschlafen und mit frischer Energie war das Problem meist schnell gelöst. Und wenn nicht, hatte ich jede Woche die Möglichkeit, Sprechstunden bei unseren super engagierten Tutor:innen zu buchen, um Probleme zu besprechen.“

Was gefällt Dir an Deinem Entwurf am besten?

„Am besten gefallen mir die Visualisierungen von der Ausstellung und dem Tanzlokal. Außerdem bin ich besonders zufrieden mit meinen Strom- und Signalflussplänen, da ich diese für sehr verständlich und in der Praxis gut umsetzbar halte. Insgesamt bin ich stolz auf die Übersichtlichkeit und Vollständigkeit der Arbeit, sowie das durchgehende Design, das sich über alle Seiten hinweg wiederfindet.“

Der Gewinner-Entwurf im Bereich Entertainment

Gibt es bei Deinem Entwurf Aspekte, die Du im Nachhinein anders angehen würdest?

„Womit ich nicht ganz zufrieden bin, sind die beiden letzten Visualisierungen der Lounge Imperial. Die Renderings sind insgesamt zu hell und die Materialien sind nicht gut erkennbar. Auch die Visualisierung der Lichtshow im Kino würde ich noch einmal überarbeiten; mit mehr Nebel im Raum arbeiten, um die Lichtstrahlen besser erkennbar zu machen. Wahrscheinlich ist genau das auch der Punkt, den ich im Nachhinein anders angehen würde: Mich früher mit den Visualisierungen beschäftigen.“

Du hast bei Deinem Entwurf auch Vectorworks eingesetzt. Welche Funktionen fandest Du besonders hilfreich?

„Die größte Herausforderung beim Arbeiten mit Vectorworks war für mich der Umfang aller Funktionen und Möglichkeiten; gleichzeitig ist das aber auch die größte Chance. Mit Vectorworks lässt sich fast alles darstellen und es werden einige Tricks geboten, mit denen sich viel Zeit sparen lässt. Als persönlich besonders nützlich habe ich die Möglichkeit des Imports von DWG-Dateien von Partyrent oder dem 3D-Warehouse empfunden. Funktionen, welche ich für die Veranstaltungsplanung als besonders hilfreich halte, sind u. a.:

  • das Umwandeln von Objekten in Symbole, für die es unabhängige 2D- und 3D-Darstellungen gibt
  • den Plankopf-Manager
  • die Spotlight Beschriftung/ Nummerierung

Welche Tipps kannst Du Studierenden geben, die darüber nachdenken, sich für das Vectorworks Stipendium zu bewerben?

„Einfach machen! Wahrscheinlich hast du schon eine oder mehrere Arbeiten im Repertoire, die dich für eine Bewerbung für das Vectorworks Stipendium qualifizieren. Suche dir deine persönliche Lieblingsarbeit, schreib etwas dazu und dann heißt es nur noch abwarten und Tee trinken.“

Wie sehen Deine Pläne nach dem Studium aus? Welche beruflichen Ziele verfolgst Du?

„Mein Bachelor Studium werde ich voraussichtlich Mitte nächsten Jahres abschließen. Genaue Pläne habe ich dann noch nicht, aber viele Ideen. Sehr wahrscheinlich werde ich mich für ein Masterstudium einschreiben: Ob in Richtung Innenarchitektur, Nachhaltigkeit oder Eventmarketing ist noch offen. Da mir das Modul CAD während meines Studiengangs mit Abstand am meisten Freude bereitet hat, ist es mein langfristiges Ziel, einen Job zu finden, bei dem das Zeichnen und Visualisieren von Bühnen, Locations oder einer gesamten Event-Architektur zumindest einen Teil meiner Arbeitszeit füllt.“

Wir wünschen Celina alles Gute auf ihrem Weg!