Architektur entsteht als Reaktion auf die Gegebenheiten
Die Veranstaltung widmet sich der Frage, wie Architektur als Reaktion auf die Gegebenheiten entsteht, also wie die Landschaft, der Kontext, der Bestand den Entwurf beeinflussen und verändern. Unter dem Thementitel «Laut Leise» waren spannende Vorträge zu Neu- sowie auch Umbauten versammelt, mit denen interessante Beiträge der zeitgenössischen Architekturpraxis präsentiert werden und die zum Diskurs anregen. Im kompakten Format von 20 Folien zu je 20 Sekunden folgte das Publikum den spannenden Kurzvorträgen im Landesmuseum in Zürich.
Vorgestellt wurden aktuelle Bauten, aber auch bislang nicht realisierte oder noch nicht fertiggestellte Projekte. Es gab einen umfassenden Rundblick in die neuesten Themen, Projekte und Beiträge zum aktuellen Diskurs.
Wohnungen unter dem Motto „2CV statt SUV“
Mit dabei waren Axel Humpert und Tim Seidel von BHSF Architekten, die zeigten, wie man 20’000 Tonnen Beton erhalten kann, indem man Ideen, die aus dem Bestand entstehen, für eine kreative Umnutzung verwendet und Matteo Inches vom Tessiner Büro Inches Geleta Architetti, die viel im historischen Kontext bauen.
Johannes Schäfer von kollektive architekt stellte ein Projekt vor, bei dem ein ehemaliges Getränkelager zu Wohnungen umgenutzt wurde unter dem Motto „2CV statt SUV-Wohnungen“. Daniel Zamarbide von BUREAU teilte mit den Zuhörern Gedanken, die Architektur mit Philosophie und sozialen Aspekten verbindet.
Ein schmales Haus mit kleinem Treppenhaus
Nils-Holger Haury von Miller & Maranta sprach über den Umbau des Basler Kaufhaus Globus mit seiner Jugendstilfassade. Leonid Slonimskiy beschrieb, wie KOSMOS Architekten Partner aus verschiedenen Städten Europas zusammen bringt und z. B. nomadische Häuser in Bergen von Georgien plant, mit sehr minimalem Budget auskommt, aus dem man ein Maximum an Wirkung herausholen kann.
Nicole Wallimann und Christoph Reichen von Wallimann Reichen stellten ihr schmales Haus mit kleinem Treppenhaus in – nomen est omen – Kleinbasel vor. Jens Studer von Schneider Studer Primas präsentierte eine Schule in Liebrüti vor mit ungewöhnlichem Grundriss, beweglich wie das heutige Lernen, innen und aussen begrünt mit grossen Bäumen und Kletterpflanzen.
peu à peu auf YouTube
Guillaume Yersin von saas sàrl sprach über die Modernisierung einer Ziegelei in Genf, die in den 70ern ausbrannte. Zum Schluss trat noch Miquel del Río von MIDERI Architekten an, der über seine Arbeit und den Umbau der Kaserne Basel sprach.
Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, und für alle, die den Abend der Swiss Live Performance 2022 nochmals Revue passieren wollen, wird archithese peu à peu alle Vorträge auf dem YouTube-Kanal veröffentlichen.