Das CAD für kreative Schreiner
Vectorworks hat man auch als Anfänger schnell im Griff und nicht zuletzt deshalb setzt es sich an immer mehr Ausbildungsstätten durch. An der Höheren Schule für Technik und Gestaltung HFTG in Zug können Studenten, die bereits einen Beruf in der Holzverarbeitungsbranche erlernt haben, eine Ausbildung zum Techniker oder Gestalter absolvieren. Das Studium vermittelt den Studentinnen und Studenten praxisorientiertes Wissen auf dem neuesten Stand der Technik.
Für den CAD-Unterricht wird Vectorworks eingesetzt. Die Wahl fiel auf diese Software, weil sie schnell zu erlernen ist, optimale Schulungsunterlagen vorhanden sind und ohne grossen Aufwand 3D-Zeichnungen und -Visualisierungen erstellt werden können.
Philipp Etter, der Leiter der HFTG sieht das so: „Vectorworks ist ein CAD, mit dem unsere Studenten intuitiv bereits nach dem ersten Semester hochwertige Projekte bearbeiten können. Dies kann in zwei oder drei Dimensionen sein.“ Und Sandro Galliker, Student an der HFTG, meint dazu: „Vectorworks ist eine sehr komplexes CAD-Programm, welches beinahe unbegrenzte Möglichkeiten bietet. Grundsätzlich aber lässt sich die Software sehr einfach bedienen.“
Wie man sich kreativ bettet...
Das Studium an der HFTG ist praxisbezogen. So wurden die Studenten gleich zu Beginn ihres Studiums von der traditionsreichen Matratzen- und Bettenfabrik Roviva in Wangen a.A. beauftragt, ein hochwertiges, schlichtes und zeitloses Bettgestell zu konzipieren.
Ausgehend von diesem Projekt entschied sich der Dozent Andreas Suhner, gleich mit 3D-Zeichnen zu beginnen: Bereits nach 10 Lektionen konnten alle Studenten einen ersten Entwurf ihres Bettes in 3D präsentieren. „Das Programm ist meiner Meinung nach sehr benutzerfreundlich und weist praktische Zusatzelemente wie z.B. den Korpusplaner auf“, sagt der HFTG-Student Philippe Signer und ergänzt, „...auch das Zeichnen in 3D fällt einem leicht und man kommt schnell zum gewünschten Resultat.“
Vierundzwanzig Vorschläge wurden von den Studenten vorgelegt und das Siegerprojekt „Aura“ wird heute bereits produziert. Der Einstieg in das kreative Arbeiten mit Vectorworks war kein Problem, wie Studentin Irene Durrer feststellt: „Ich mache mir eine Handskizze und überlege mir dabei, wie ich es im Vectorworks zeichnen kann.“ Die Schreinerzeitung berichtete in der Ausgabe 10/2016 in einem ausführlichen Artikel darüber.
HFTG meets Holz und Hocker
Die HFTG und ihre Studenten sind an der diesjährigen Holzmesse in Basel gleich auf mehreren Ebenen präsent. Im Rahmen des Projektunterrichtes realisierten die Studentinnen und Studenten den Messestand der HFTG von A-Z selbst.
In Kooperation mit der MCH Messe Schweiz haben die Studenten auch 23 verschiedene Hockermodelle konzipiert und davon 115 Hocker gefertigt, die an der Messe im Pavillon „Zukunft Holz“ als Sitzgelegenheit auf die Messebesucher warten.
Vorgegeben war die Entwicklung von etwas Visionärem, das aber die Materialkosten von 18.- Franken einhält und sich verkaufen lässt, wie Markus Hofstettler, Dozent an der HFTG, die Aufgabe beschreibt. „Die Studenten hatten Spass beim CAD-Zeichnen und ich war erstaunt, wie weit die Studenten nach so kurzer Zeit gekommen sind,“ sagt Hofstettler.
Einfach benutzerfreundlich
Bei den Hockern wurden verschiedene Varianten in Vectorworks gezeichnet, geprüft und schlussendlich die Ausgabe für die CNC-Bearbeitung erstellt. Zu diesem Arbeitsschritt sagt Student Dominik Bossert: „CNC-Pläne oder Anschlussdetails benötigen nach dem Zeichnen kaum noch Zeit.
Man kann jede Fläche und jedes Detail mit wenigen Handgriffen aus den bestehenden Plänen ziehen und für die Weiterverarbeitung verwenden.“ Hofstettler ist überzeugt: „Die technischen Möglichkeiten von Vectorworks lassen die Studenten anders denken und gestalten. So fordert das CAD den Anwender heraus.“