
Nachverdichtungskonzept steigert Nutzungsvielfalt
Der Spenglerpark, erbaut in den Jahren 1971 und 1991, war der ehemalige Hauptsitz des namensgebenden Mode- und Versandhändlers. Eine unterirdische Einstellhalle mit 500 Plätzen in Zusammenspiel mit der guten Erschließung von motorisiertem Individualverkehr (MIV) und Öffentlichem Verkehr sowie die eigene Energiezentrale zeichnen die Liegenschaft aus.
Um die Grundlage für eine weitere Nutzungsvielfalt zu schaffen, wurde 2012 Harry Gugger Studio mit der Entwicklung eines Nachverdichtungskonzeptes der Liegenschaft beauftragt. Neben einer Aufstockung, der Option einer neuen inneren Durchwegung wurde ebenfalls das große Potential der Integration von Wohnungen in den Nutzungsmix des Gebäudes festgestellt.

Landmarke im urbanen Kontext
Nach Prüfung verschiedener Alternativen der räumlichen Organisation dieser neuen Nutzung hat sich die Typologie des Hochhauses an der nord-westlichen Ecke der Liegenschaft als logischer Ansatz herausgebildet. Durch die neue, interne Erschließung ist das Hochhaus wie selbstverständlich in die Struktur des Bestandsgebäude eingebunden, der zweistündige Schattenwurf hat keinen negativen Effekt auf die umgebenden Wohnnutzungen und das Mengengerüst des Vorschlages ermöglicht ein wirtschaftlich sinnvolles Projekt.
Das Hochhaus stärkt den bereits vorhandenen Charakter der Bestandsimmobilie als Landmarke im urbanen Kontext weiter und die ausgezeichnete ÖV-Erschließung wird mit einem städtebaulichen Orientierungszeichen markiert.
Hierdurch ergibt sich die Chance, den Komplex gesamthaft mit seiner Umgebung zu vernetzen. Im Zusammenhang mit diesem Zugang, der auch die Hauptadresse des Hochhauses bilden wird kann ein neuer Fahrrad- und Fußgänger-Korridor etabliert werden der den Bogen zwischen dem Schaulager und dem Wohngebiet Lange Heid spannt und die Voraussetzungen für einen attraktiven Außenraum mit einem großen Nutzwert für das Quartier und die Mieter des Spenglerparks bildet.

Spannende und elegante Kubatur
Das Erscheinungsbild des Hochhauses wird durch die Fassaden-Bänder bestimmt. Diese sind im nördlichen Bereich höher und bilden dadurch einen effektiven Schutz gegen den Lärm, auf der lärmabgewandten Seite reduziert sich die Brüstungshöhe und erlaubt so eine gute Tageslichtnutzung und Ausblicke in die Landschaft.
Die dreieckige Form der unteren Geschosse des Hochhauses leitet sich aus dem Grundriss der existierenden Autoeinstellhalle ab und setzt sich bis zur Höhe des Bestandsgebäudes fort. Ab hier beschreibt die Formgebung dann eine kontinuierliche, geschossweise Veränderung von Dreieck zu Rechteck. Hieraus ergeben sich effiziente Wohnungs-Grundrisse und eine spannende und elegante Kubatur, die dem Gebäude je nach Blickwinkel eine andere Form verleiht.
Die Erschließungsschicht ist an der Nordfassade angeordnet und besteht aus einem Sicherheitstreppenhaus mit einem Feuerwehrlift sowie zwei weiteren Personenliften. Die Organisation der Erschließung auf dieser Gebäudeseite trägt der Nordausrichtung Rechnung, bildet aber gleichzeitig auch den notwendigen Lärmschutz zwischen den Wohnungen und der Lärmquelle Bruderholzstrasse.

Architekt: Harry Gugger Studio
Bauingenieur: Schnetzer Puskas AG
Landschaftsarchitekt: Westpol
Verkehrsplaner und Bauphysiker: Gruner AG
Brandschutzingenieur: BIQS AG
Energie- und Gebäudetechnik: Aicher De Martin Zweng AG
Harry Gugger Studio
Luftgässlein 4
4051 Basel