IttenBrechbühl Big BIM in der Praxis

Die Itten+Brechbühl AG gewinnt mit dem Projekt des Hauptsitzes der Scott Sports SA Gold beim Arc Award BIM 2017. Damit schliesst das Team von IttenBrechbühl nahtlos an die Auszeichnung „Arc Award BIM Gold 2016" für das SwissFEL-Projekt an.

BIM stärkt die Rolle des Architekturbüros

Die Itten+Brechbühl AG versteht sich als Architekturbüro und Generalplanerunternehmen. Die beiden Bezeichnungen fangen die Kultur des fast hundertjährigen Büros gut ein. Eine Firma mit über 320 Mitarbeitern, die in der Lage sind, große, komplexe Gebäude von der Grundplanung bis zur Inbetriebsetzung zu realisieren, und ein Architekturbüro, das den Menschen und seine Umwelt ins Zentrum stellt.

Itten-Brechbühl ist besonders stark im Gesundheitswesen mit über 300 gebauten Spitälern weltweit, aber auch in anderen Sparten wie Bildung und Forschung, Verkehr, Industrie und Dienstleistung.

„Wir wenden die BIM-Methode konsequent bei allen unseren Neubauten an, weil wir überzeugt sind, dass sich dieses Modell der Zusammenarbeit auf breiter Ebene durchsetzen wird.“
Christoph Arpagaus
Mitglied der Geschäftsleitung, Itten+Brechbühl AG

 

Big BIM-Planung mit Vectorworks Architektur.

BIM Arc award Gold 2017 für das Scott Headquarter

Nachdem IttenBrechbühl bereits 2016 den Arc Award BIM in Gold mit der Realisation der Grossforschungsanlage SwissFEL des Paul Scherrer Instituts gewonnen hat, gelag es ihr 2017, diesen Erfolg mit dem Headquarter von Scott Sports in Givisiez zu wiederholen: Auch dieses Projekt wird 2017 mit dem Arc Award BIM in Gold ausgezeichnet. Der Sportartikelhersteller ist seit 1978 im Ort bei Fribourg ansässig. Der neue Firmensitz soll die Innovationskraft der Bike-Entwickler repräsentativ in Szene setzen.

IttenBrechbühl plant diesen wie die meisten anderen aktuellen Neubauten mit der BIM-Methode. Erste Erfahrungen mit BIM sammelte IttenBrechbühl mit dem SwissFEL. Damals wie heute wurde damit eine vorausschauende, präzise Planung angestrebt aufgrund einer verbesserten Kommunikation und Koordination der Planungsbeteiligten auf der Grundlage von 3D-Modellen.

Voraussetzung ist ein flüssiger Datenaustausch

Wie bei jedem BIM-Projekt wurden die Ziele für das Scott Headquarter zunächst in einem Projektabwicklungsplan festgehalten. Mit Hilfe der BIM-Modelle wird die gesamte 2D-Plandokumentation erstellt. Im Zentrum stand die Qualitätssicherung und eine disziplinübergreifende Kooperation. Darüber hinaus sollten Erfahrungen mit der modellbasierten Mengenermittlung gesammelt werden.

Wichtigste Voraussetzung dafür ist ein flüssiger Datenaustausch. IttenBrechbühl setzt dafür auf das offene Datenmodell IFC (SN EN ISO 16739), das neben der 3D-Geometrie auch Daten transportieren kann. Um späteren Überraschungen vorzubeugen, tauschte das Projektteam von IttenBrechbühl vor der eigentlichen Planung Testdateien unter den beteiligten BIM- und CAD-Programmen der Fachplaner im IFC-Format aus, darunter mit der Basler&Hofmann West AG (HLKS) und der Eproplan AG (E), die mit dem CAD Plancal nova arbeiten.

Als Projektleiterin für das Scott Headquarter legte Tima Kamberi die Ziele der BIM-Planung fest, überwacht den Planungsprozess, stimmt die beteiligten Fachplaner aufeinander ab und leitet die Koordinationssitzungen. Sandro Ryf und Susanne Keller übernahmen die Aufgaben der BIM-Koordination, in dieser Eigenschaft haben sie das 3D-Architektur-Modell aufgebaut. Es dient als Referenzmodell und ist damit im BIM-Prozess die relevante Grundlage für die anderen Teilmodelle, für die Statik, die Haustechnik usw.

 

BIM-Planung schränkt keineswegs die Kreativität ein – im Gegenteil.

Qualitätssicherung mit Vectorworks und Solibri

Ryf sieht es als Vorteil, dass man in einer BIM-Planung gezwungen ist, diszipliniert mit Bauteilen zu arbeiten und frühzeitig Lösungen suchen muss für die komplizierteren Stellen im Projekt. Er empfindet daher die BIM-Planung keineswegs als Einschränkung seiner Kreativität – im Gegenteil.

„Ich schätze die Entscheidungsfreiheit, die mir Vectorworks lässt.“
Sandro Ryf
BIM-Koordination, Itten+Brechbühl AG

 

Keller setzt neben Vectorworks den Model Checker von Solibri ein. Sie sieht einen beträchtlichen Nutzen von BIM in der Prüfung der Koordination: „Im Solibri Model Checker lässt sich unser Referenzmodell mit den Fachmodellen zusammenführen und kontrollieren. Die automatische Kollisionsprüfung liefert Informationen zur Qualitätsverbesserung. Noch wichtiger ist, dass ich frei im Projekt navigieren kann, um kritische Stellen zu betrachten, Aussparungen zu prüfen, die Höhen zu kontrollieren usw. “

„Die Qualitätskontrolle mit dem Solibri Model Checker ist effizienter und zuverlässiger als die Überprüfung in einem abstrakten 2D-Plan – für mich ist das ein echtes Highlight.“
Susanne Keller
BIM-Koordination, Itten+Brechbühl AG

 

BIM-Kompetenz als Schlüssel zum Erfolg.

BIM-Kompetenz als Schlüssel zum Erfolg

Auch Marc Pancera, der als Leiter BIM bei Itten-Brechbühl intern neue Teams in die Planung nach der BIM-Methode einführt, betont die Vorteile der Kommunikation über Modelle, die im Vergleich zu früher schneller ist und Missverständnisse vermeidet. „Nicht nur das zeitaufwändige Schreiben von Protokollen nach den Sitzungen entfällt. Ich stelle dazu bei Architektinnen und Architekten wie auch bei den Fachplanern einen höheren Wissenstand zum Projekt fest. Ich führe das darauf zurück, dass Probleme direkt an den Sitzungen gelöst werden, und nicht erst einer Betrachtung im Büro unterzogen werden müssen.“

„BIM hat die Arbeit und die Kompetenz der Zeichnerinnen und Zeichner insgesamt aufgewertet. Wer modelliert und informiert, weiss genauer über das Projekt Bescheid, als wenn er einen 2D-Plan zeichnet.“
Susanne Keller
BIM Koordination, Itten+Brechbühl AG

 

Pancera war verantwortlich für die Umsetzung der komplexen BIM-Planung des SwissFEL mit Vectorworks Architektur. In Zusammenarbeit mit den BIM-Experten bei ComputerWorks gibt er jetzt diese Erfahrung in internen Ausbildungen an Projektleiter und Mitarbeiter weiter.

Besonders für die Strukturierung des 3D-BIM-Modells des Scott Headquarters sind die Erfahrungen vom SwissFEL von hohem Stellenwert: Die Benennung und die Struktur von Ebenen und Klassen, die Geschossigkeit, die Definition des Nullpunkts, der Umgang mit IFC-Daten sowie die verwendeten Wand- und Türstile, Symbole usw.

Im Projektabwicklungsplan wurde der zeitliche Rhythmus der Koordinationssitzungen festgelegt.

Mehr als 3D-Planung

Für Marc Pancera bedeutet die BIM-Methode, aus Sicht des gesamten Projektteams zu denken und nicht nur aus der des Architekten. Eine Auffassung, die dem Selbstverständnis der Itten+Brechbühl AG als Generalplaner entspricht. Auch für Christoph Arpagaus, Mitglied der Geschäftsleitung, gehen die Möglichkeiten der BIM-Methode über die 3D-Planung
hinaus. Er versteht darunter eine neue Form der Zusammenarbeit, insbesondere die Projektkoordination und den Austausch von Informationen, zwei Gebiete, auf denen man beim BIM-Projekt Scott Headquarter mehr Sicherheit gewinnen will.

Damit etablieren sich Architektinnen und Architekten wieder als Regisseure eines Projekts, die mit ihrem Referenzmodell die Fäden der gesamten Planung in der Hand halten. Das ist keineswegs eine Frage der Firmengröße. Es ist einzig eine Frage des Know-hows und der BIM-Kompetenz der Mitarbeiter und der Geschäftsleitung.

 

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Freude an aussergewöhnlichen Aufgaben
Wir sind Architekten und Generalplaner. Seit 1922.

In der Schweiz zuhause, europaweit aktiv. Die Anforderungen an Gebäude werden immer komplexer, ob Spital, Labor, Flughafen oder Wohnhaus.

Für jedes Projekt stellen wir aus unseren rund 300 Spezialisten und Generalisten ein optimales, spezifisches Team zusammen. Unsere Lösungen sind massgeschneidert.

Und um ein wesentliches Element bereichert: gute Gestaltung.

www.ittenbrechbuehl.ch

Itten+Brechbühl AG
Marc Pancera, Leiter BIM Itten+Brechbühl AG